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Tamina Kallert Lesung in St. Peter und Paul

Am Abend des 20. Februar war die Kirche Peter und Paul in Oesede so gut besucht, wie lange nicht mehr an einem Werktag. Der Grund: Tamina Kallert hat aus ihrem neuen Buch „Und dann kommt das Meer in Sicht“ gelesen und wunderschöne, spannende und skurrile Reisegeschichten vom Aufbrechen und Ankommen erzählt.
„Wenn ich meine Eltern in Studienzeiten zuhause besuchte, haben wir gerne zusammen das WDR Reisemagazin Wunderschön geschaut – Tamina Kallert ist seit genau 20 Jahren das Gesicht dieser Sendung, und es ist ein großes Glück sie heute hier in Georgsmarienhütte begrüßen zu dürfen! Für sie ist es krankheitsbedingt die erste Lesung in diesem Jubiläumsjahr – und für uns ist es das erste Mal, dass wir die Kirche als Veranstaltungsort nutzen, denn mit 300 verkauften Karten handelt es sich um unsere bisher größte Lesung.“, so die Begrüßung von Bibliotheksleiter Johannes Barthelt, der den Abend zusammen mit seinem Team organisiert hat.
Eingehüllt in lilafarbenes Licht und sichtlich beeindruckt von der besonderen Atmosphäre des Gotteshauses, nahm Tamina Kallert – die genauso optimistisch und sympathisch ist, wie man sie aus dem Fernsehen kennt – die BesucherInnen mit auf eine wunderbare Reise.
„… und dann kommt endlich, endlich das Meer in Sicht! Diese Weite! Ich höre die Wellen rauschen, eine Brise weht mir die Haare aus dem Gesicht, es riecht nach Sonne und Salz. Das Gefühl maximaler Freiheit durchströmt mich.“ – mit diesen Worten aus dem Prolog ihres Buches beschreibt Tamina Kallert gleich zu Beginn ihren „persönlichen Schlüsselmoment des Loslassens“. Sie zeigt sich herzlich, emotional und authentisch – und das kommt beim Publikum sehr gut an.
Es folgen interessante Einblicke in ihre Arbeit, gespickt mit witzigen Anekdoten und Kuriositäten, besonderen Momenten und außergewöhnlichen Begegnungen. Und bei allem was Tamina Kallert liest und erzählt, spürt man ihre Leidenschaft und ihre Lebensfreude. Sie berichtet auch von widrigen Umständen, riskanten Aktionen und anstrengenden Drehs – doch sie schafft es, das Positive zu sehen, sich – obwohl sie die Welt bereist hat – an den ganz kleinen Dingen zu erfreuen, und ermutigt die ZuhörerInnen dazu, selbst immer wieder Aufzubrechen, offen zu bleiben und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Manchmal sei es besser, ohne Erwartungen loszuziehen, denn nur so könne man sich überraschen lassen.
Für sie war so eine Überraschung die Begegnung mit dem rauschbärtigen Herrn Sendelhofer, von dem sie wusste, dass er die besten Kasnocken Österreichs macht, wenn er in der Laune dazu war. Mehr verriet ihr Team im Vorfeld nicht. Nur dass es noch etwas zu entdecken gäbe. Und so kam sie im Gespräch mit dem Mann schließlich darauf: es muss der Bart sein! Es stellte sich heraus, dass sie den mehrfachen Gewinner der World Beard and Moustache Championships, also einen wahren Bart-Weltmeister, vor sich hatte. „Was für eine Überraschung! Ich hatte Fritz ganz falsch eingeschätzt. Automatisch bin ich davon ausgegangen, dass dieser Eigenbrötler sein Leben lang kaum aus seinem Tal herausgekommen ist. Aber in Wirklichkeit ist er um den halben Globus gereist.“ Ein Beispiel, das kurios und witzig ist, aber auch zeigt: es lohnt sich, Menschen nicht in Schubladen zu stecken, sondern ins Gespräch zu kommen, sich ein eigenes Bild zu machen. Heute mehr denn je. Was Tamina Kallert erzählt, hat Tiefgang, berührt, bewegt.
Mit ihren lebhaft vorgetragenen Geschichten schafft sie es, die Menschen in ihren Bann zu ziehen, und ihre eigene Begeisterung für das Neue färbt sofort ab: man bekommt Lust zu reisen, Lust auf Abenteuer – oder wenigstens darauf, sich einige ihrer Sendungen nochmal anzuschauen und ihre Bücher zu lesen.
Die verkauften sich in der Pause am Büchertisch wie warme Semmeln, nicht zuletzt, weil sich Tamina Kallert die Zeit nahm, sie alle personalisiert zu signieren, mit jedem ein bisschen zu plaudern und auch Selfies waren für sie eine Selbstverständlichkeit. Kein Wunder also, dass sie mit ihrer nahbaren, warmherzigen Art sehr gut beim Georgsmarienhütter Publikum ankam. Die rund zweieinhalb Stunden mit ihr vergingen wie im Flug, und auch Tamina Kallert hat es gefallen: Diese Region ist wirklich toll, wir müssen unbedingt mal wieder eine Wunderschön-Sendung hier drehen!
„Tamina Kallert war einfach toll! Mein Dank gilt an dieser Stelle aber auch allen, die diesen Abend durch ihre tatkräftige Unterstützung möglich gemacht haben – vor allem freue ich mich, dass die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde so problemlos geklappt hat.“, so Barthelt. Und auch unser kulturinteressierter Pfarrer Lintker, der die Lesung in der Kirche nicht nur befürwortet, sondern auch begeistert mitverfolgt hat, resümiert: „War stimmig, war gut, weiter so!“.

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